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Martina Heitkötter & Manuel Schneider (Hrsg.)

 

Zeitpolitisches Glossar

Grundbegriffe – Felder – Instrumente – Strategien

 

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München 2004, 2. Auflage 2008

 

 

Zum Inhalt des Buches:

 

"Zeitpolitik" ist eine vergleichsweise junge Vokabel. Sie benennt mit Blick auf den Faktor "Zeit" eine Dimension gesellschaftlichen und politischen Handelns, die im aktuellen Diskurs um Lebensqualität und Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnt. "Zeitpolitik" ist eine neue Perspektive, die in analytischer und sensibilisierender Absicht auf gesellschaftliche und ökologische Probleme, Krisen oder Konflikte blickt. Sie lässt erkennbar werden, dass die Ursachen solcher Problemlagen oftmals in zeitlichen Zusammenhängen bzw. Veränderungen des zeitlichen Gesellschaftsgefüges zu suchen sind.

 

Darüber hinaus steht "Zeitpolitik" für konkretes Handeln und Gestalten – orientiert an dem Ziel, Zeitgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie zwischen den Generationen herzustellen und insgesamt die Lebensqualität der Menschen in zeitlicher Hinsicht zu verbessern. Dabei kommt Zeitpolitik die Aufgabe zu, entsprechende partizipative Verfahren und Gestaltungsvorschläge zu entwickeln und in Entscheidungsprozesse einzubringen.

 

Im Zuge der bisherigen Debatte über die gesellschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten von zeitlichen Rahmenbedingungen und den ersten konkreten Umsetzungsversuchen (etwa im Bereich der "lokalen Zeitpolitik") ist ein gewisses Repertoire an zentralen Begriffen entstanden. Die einschlägigen Gegenstände und Politikfelder sind aus zeitpolitischer Perspektive neu zu beschreiben und zu erklären, innovative Handlungsoptionen sind aufzuzeigen und normative Zielperspektiven zu eröffnen. Das vorliegende Zeitpolitische Glossar bietet entlang der Vertiefung von Schlüsselbegriffen erstmals einen breit gefächerten Überblick zu den Grundideen, Handlungsfeldern, Instrumenten und Strategien von Zeitpolitik.

 

Was versteht man beispielsweise unter einer "Zeitinstitution", was ist ein "Taktgeber" oder ein "Zeitpakt"? Wann spricht man von "Vergleichzeitigung" oder was macht eigentlich ein "Zeitbüro"? Was hat Zeitpolitik mit "Landwirtschaft", Prozessen der "Bildung", mit "Urbanität" und "Ökologie" zu tun? Wie funktioniert die Zeitstrategie des "Filibuster" und wann öffnet sich in der Politik ein "Zeitfenster"? Ganz abgesehen von diesen Fachbegriffen, ist "Zeitpolitik" selbst für viele durchaus noch erklärungsbedürftig.

 

Hier setzt das Glossar an. In Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Fachleuten aus dem In- und Ausland – großteils aus den Reihen der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP) und des Tutzinger Projekts "Ökologie der Zeit" – greift das Glossar vierzig zeitpolitisch relevante Begriffe bzw. Begriffspaare auf, bietet prägnante Erklärungen, verortet diese in der aktuellen Diskussion, exploriert neue Zugänge und nennt weiterführende Literatur zum Thema.

 

Die Idee zu dem vorliegenden Glossar entstand im Kontext der Tagung "Aufbrechen in bessere Zeiten: Zeitpolitik – Zeit in der Politik", die gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik, der Evangelischen Akademie Tutzing / Tutzinger Projekt "Ökologie der Zeit" sowie der Bundeszentrale für politische Bildung im Frühjahr 2004 veranstaltet wurde. Zum Konzept von Tagung und Glossar gehörte auch ein interaktives dialogisches Element: Den Tagungsteilnehmer/innen wurde eine vorläufige Fassung der zusammengetragenen Begriffsklärungen präsentiert und die Gelegenheit eröffnet, dazu Kommentare, Ergänzungen und Ideen einzubringen. Das Glossar wurde somit auf seine Praktikabilität geprüft und um bislang unbeachtete Aspekte und Themen angereichert. Ein Teil dieser Rückmeldungen konnte bereits in der vorliegenden Fassung berücksichtigt werden. Das Zeitpolitische Glossar ist auf Erweiterung und Weiterentwicklung angelegt und soll in gewissen Abständen fortgeschrieben werden.

 

Das Glossar verfolgt zwei Ziele: Zum einen soll es Interessierten das neue Gestaltungs- und Forschungsfeld eröffnen und verständlich machen – in der Hoffnung, damit zu einer weiteren Popularisierung des zeitpolitische Ansatzes beizutragen. Adressaten sind Fachleute aus Politik, Praxis und Wissenschaft, aber auch interessierte Laien, die mehr über Zeitpolitik erfahren möchten. Zum anderen soll das Glossar dazu dienen, die laufenden Verständigungs- und Klärungsprozesse innerhalb der "zeitpolitischen community" weiter voranzubringen und zu inspirieren. Insofern steht die begriffliche Zwischenbilanz in einem konstruktiven Spannungsverhältnis zwischen Vermittlung "nach außen" und Klärung "nach innen".

 

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