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portfolioprojekte (beendet)Tierschutz-Tagung 2008

Tierschutztagung 2008

Die "Allianz für Tiere in der Landwirtschaft" veranstaltete am 1. April 2008 in Berlin eine Fachtagung zum Thema:

 

"Aspekte der Zucht landwirtschaftlicher Tiere"

 

In der Nutztierzucht wird aufgrund von Preisdruck und Konkurrenzkampf seit Jahren auf hohe Leistung und bestimmte Körperteile hin selektiert. Zuchtziele wie z.B. hohe Milchleistung bei Kühen, ausgeprägter Brustmuskel bei Mastgeflügel, hohe Legeleistung bei Legehennen und extreme Bemuskelung bei Mastschweinen können Negativeffekte auf die Gesundheit und die Nutzungsdauer der Tiere ausüben und haben dazu geführt, dass diverse landwirtschaftliche Nutztiere zuchtbedingt unter Schmerzen und Schäden leiden. So verursachen die Zuchtziele „schnellwachsend“ und „hohes Endmastgewicht“ bei Broilern unter anderem Kreislaufversagen, Beinschwächesyndrom und brüchige Knochen. Die entsprechenden Zuchtziele bewirken bei Schweinen u.a. Stressanfälligkeit sowie Skelett- und Gelenkschäden.

 

Die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen. Diese Situation ist weder aus Tierzuchtsicht noch aus der Sicht der Landwirte oder des Tierschutzes befriedigend. Niemand will kranke Tiere züchten und auch Landwirte wollen gesunde Tiere halten und aufziehen. Besonders für die Freilandhaltung braucht es robuste an die Umwelt angepasste Tiere, die widerstandsfähig gegenüber Wetteränderungen und Krankheitserregern sind. Aus Tierschutzsicht hat die Gesundheit der Tiere immer klare Priorität vor der Leistung.

 

Ein weiteres Problem der leistungsorientierten Zucht stellt die zu beobachtende Verengung des Genpools dar. Zwar wurden bei der Novellierung des Tierzuchtgesetzes im Jahr 2006 Maßnahmen zum Erhalt tiergenetischer Ressourcen bei landwirtschaftlichen Nutztieren eingeführt, um dem internationalen Übereinkommen über die biologische Vielfalt Rechnung zu zollen, doch sind noch weitere Anstrengungen nötig um dieses Ziel zu erreichen. Auch die Diskussion um das Klonen von Nutztieren muss im Hinblick auf Biodiversität, Tier- und Verbraucherschutz kritisch begleitet werden.

 

Die bisherigen gesetzlichen Grundlagen konnten die oben aufgeführten Entwicklungen nicht aufhalten, obwohl sowohl national das Tierschutzgesetz (§11b) als auch in Europa die Ergänzung des Ständigen Übereinkommens zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere (Artikel 3) und die EU-Richtlinie 98/58/EC zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere (Annex 20, 21) Vorkehrungen zur Zucht treffen.

 

Ziel der geplanten Tagung war es, den aktuellen Sachstand zur Zucht von Nutztieren aufzuzeigen, die Kontroversen, die zwischen Züchtern, Landwirten und Tierschützern bestehen, zu beleuchten und Möglichkeiten für eine zukünftige Änderung der Situation zu eruieren..

 

Die Tagung wurde vom Projektbüro inhaltlich mitkonzipiert sowie organisatorisch betreut und im Internet dokumentiert.

 

Programm und Textbeiträge




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